Die Stadt Nagano selbst sieht aus wie die meisten anderen japanischen Städte: viele moderne, hässliche Gebäude und ein unglaubliches Kabelgewirr über den Dächern. Eine der wenigen Attraktionen ist der Zenkoji-Tempel in der Stadtmitte. Er hat eine Geschichte von 1400 Jahren und gilt als einer der wichtigsten buddhistischen Tempel, in dem Gläubige aller Richtungen willkommen sind, weshalb regelmässig ganze Busladungen von Besuchern aus ganz Japan in der Stadt einfallen.
Alle sieben Jahre findet hier das sogenannte Gokaicho statt, bei dem ein uraltes Abbild Buddhas der Öffentlichkeit gezeigt wird. Das Bild ist durch Schnüre mit einem Holzpfahl im Vorhof des Tempels verbunden. Diejenigen, denen es gelingt sich bis zur Säule vorzukäpfen und sie zu berühren, kommen garantiert ins Nirwana. Leider gibt es diese Chance erst wieder im Jahre 2004.....
Die Präfektur Nagano ist vor allem für Wintersport, Obstanbau (Äpfel und Weintrauben) und heisse Thermalquellen (Onsen bekannt. Bis zu 3000 Meter hohe Berge und sehr schneereiche Winter locken alljährlich Millionen von Skiläufer und Snowboardfahrer an. Da in Japan aber ein- oder gar zweiwöchige Urlaube nicht drin sind, reisen viele nur am Wochenende an (Freitagabend los, Samstag und Sonntag so oft wie möglich die Pisten hoch- und runter, Sonntagnachmittag zurück, und das nennt sich dann Erholung!). Da bedeutet: ewiges Stehen am Lift und Superstau auf den Pisten, ganz zu schweigen von den Hauptverkehrsstrassen.
Auch das Apres-Ski ist für westliche Verhältnisse eher ungewöhnlich: anstatt sich
Als ahnungsloser Erstbesucher japanischer Bäder sollte man unbedingt die folgenden Grundregeln beherzigen:
Ein Wort zur Warnung: Japaner lieben's heiss! Da der gemeine Mitteleuropäer gewönlich nicht von Kindheit an in kochendheisses Wasser geworfen wird, empfiehlt es sich, die Wassertemperatur mittels grossen Zehs im voraus zu überprüfen....
Doch nicht nur Menschen wissen die entspannende Wirkung der Thermalquellen zu schätzen, sondern auch die lokale Affenbevölkerung. Ein Besuch des Affenbades in Yamanouchi lohnt sich, wo sich unsere pelzigen Verwandten aus nächster Nähe beim Badevergnügen beobachten lassen.
Ein besonderes Spektakel ist das jährlich am 15. Januar in Nozawa Onsen stattfindende Dosojin-Feuerfestival. Die Vorbereitungen gehen bereits im Herbst los, wenn das Holz aus den Bergen geholt wird. Daraus wird am Festtag eine meterhohe, hausähnliche Konstruktion errichtet, die vom
Shinto-Priester gesegnet wird. Nach Einbruch der Dunkelheit wird es von Männern mit brennenden Reisstrohbündeln attackiert. Eine Gruppe verteidigt heldenhaft das Haus während in luftiger Höhe auf dem Dach eine weitere Gruppe sitzt, die die Kämpfenden lautstark anfeuert. Die Männer (Frauen dürfen - mal wieder - nicht teilnehmen) sind entweder 28 oder 42 Jahre alt, beides Altersgruppen, die als besonders gefährdet gelten. Um die Götter zu besänftigen, müssen sie an dieser nicht gerade ungefährlichen Unternehmung teilnehmen. Bis auf leichtere Brandwunden und abgekokelte Haare passiert aber normalerweise nichts, trotz (oder wegen?) des nicht unerheblichen Reisweinkonsumes, an dem sich auch die Zuschauer mehr oder weniger freiwillig beteiligen.